Kind würde gern auf den Sterntalerweg gehen um zu spielen mit anderen.

¿Und wenn ich mich jetzt aus dem Haus schleiche auf die Straße zum Spielen?

Wenn ich jetzt auf der Straße spielen könnte –
das wäre schön.

„¿Mama, Papa, warum darf ich nicht auf die Straße zum Spielen? Warum muss ich im Haus bleiben?“

Mama: „¡Das geht nicht, das ist zu gefährlich! Es fahren viele Autos auf unserer Straße.“

Ich schaue aus dem Fenster und sehe ständig Autos an mir vorbei fahren.

Papa schaut zu mir herüber und tröstet mich: „Es tut mir leid für dich, aber der Sterntalerweg wird als Verbindungsstraße zur Freiburger Straße und Kirchhofener Straße, die hinter dem Zimber-Gelände liegt, genutzt. Eigentlich ist es verboten durch das Gelände zu fahren. Weil es aber niemanden inter­es­siert, haben wir hier den Autoverkehr und deshalb darfst du nicht alleine auf die Straße.“

Mama: „Auch viele Frauen sind dabei und oft auch sehr schnell und sogar mit ihren Kindern im Auto. Ich verstehe diese Frauen nicht. Die Kinder sollen doch eigentlich gut erzogen werden. ¿Aber wenn die Frauen mit den Kindern die Verbots-Schilder missachten, was soll dann aus den Kindern werden?“

Ich frage: „¿Warum macht die Polizei nichts?“

Papa: „Die Polizei hat wohl anderes zu tun als sich um unseren Sterntalerweg zu kümmern. Würden wir woanders wohnen, währe es vielleicht besser.“

Mama: „Aber der Sterntalerweg ist doch eine Spielstraße, also zum Spielen für die Kinder.“ 

Papa: „Ja ja, ich weiß, die Autos sind der Polizei wohl wichtiger als die Kinder. Autos sind das liebste Spielzeug der Männer und mittler­weile auch vieler Frauen.“

Meine Mutter schaut ihn vielsagend an und meint nur: „Ja ja – leider“.

Ich schaue wieder aus dem Fenster: „¡Papa, der Gabelstapler bei Rewe brummt schon wieder!“

Papa: „Sei froh, dann hörst du den Autolärm nicht mehr so. Auch der Gabelstapler dürfte dort nicht unterwegs sein. Aber auch das inter­es­siert hier niemanden.“

Ich schaue wieder aus dem Fenster und sehe wie ein Auto schnell an unserem Fenster vorbei huscht und frage: „¿Wenn das hier eine Spielstraße ist, warum fahren denn so viele Autos so schnell?“

Mama: „Es gibt einige Menschen, die ihr kleines Etwas auf das große Gaspedal drücken wollen.”

Papa schaut Mama böse an: „¡Was erzählst du da!“

Mama: „Es ist doch so. Weil es so ist, inter­es­siert es hier niemanden, ob Geschwindigkeits-Begrenzungen einge­halten werden. Hirnlose Idioten mit ihren Liefer-Fahrzeugen und anderen Autos rasen hier durch die Gegend und an den Ampeln stehend müssen manche im Stehen noch öfter auf das Gaspedal drücken, um den, wie sie sagen, Sound zu hören. Sie denken dabei nicht an die Kinder, die dieses Verhalten ja mitbe­kommen und später vielleicht dann auch so dumpf werden.“

Papa beugt sich vor und will etwas antworten, lehnt sich jedoch tief seufzend zurück in das Sofa und brummt nur vor sich hin: „Uns Männern bleibt aber auch nichts mehr“ und schiebt sich eine handvoll Chips in den Mund. 

Ich frage Papa: „Warum machst eigentlich du nichts dafür, dass ich auf der Straße spielen kann und überhaupt, wenn wir die Fenster auf haben, stinken die Autos.“

Papa: „Ich habe anderes zu tun. Darum sollen sich andere kümmern. Und ihr Kinder müsst halt abgas-resistent werden und resilient. Aber das wird schon irgendwann die Evolution für euch machen.“

„¿Papa, was ist resilient?“

Papa: „Das sagt man so. Wenn es was zu essen wäre, wüsste ich das“ und legt sich genüsslich 2 Chips auf die Zunge.

Kind träumt vom Spielen auf dem Sterntalerweg.

Ich schaue wieder aus dem Fenster und träume. Ich träume, wie ich mit anderen Kindern auf der Straße spiele und machmal vielleicht auch zanke. Aber auch wenn wir uns manchmal zanken, ist das immer noch besser als hier hinter dem Fenster.

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